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Neues von der Expertenplattform

Das andere Bauhaus-Erbe: Leben in den Plattenbausiedlungen Sachsen-Anhalts heute


Die Expertenplattform Demografischer Wandel in Sachsen-Anhalt nimmt das Bauhaus-Jubiläumsjahr zum Anlass, sich mit einem besonderen Bauhaus-Erbe auseinanderzusetzen: Plattenbausiedlungen – einst industriell errichtet, modern und begehrt. Und heute? Ein Transferworkshop in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) widmet sich Zukunftsfragen und Potenzialen heutiger Plattenbausiedlungen.

Das Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ feiert 2019 die Prägungen des Designs und der Architektur, die heute noch als schick gelten. Merkwürdig abwesend ist dabei das andere Erbe: die Radikalisierung des Neuen Bauens in Gestalt von industriell errichteten Plattenbausiedlungen. Ihren deutlichsten Ausdruck hat diese in der DDR und anderen osteuropäischen Ländern gefunden. Im Osten Deutschlands lebte in den 90er Jahren ein Viertel der Bevölkerung in Plattenbausiedlungen, heute ist es ein Fünftel. Es handelt sich damit um einen der lebendigsten Teile der Bauhaus-Wirkungsgeschichte – und einen höchst kontrovers bewerteten.

In Sachsen-Anhalt gibt es nicht nur fünf Großwohnsiedlungen (mehr als 2.500 Wohnungen: Halle-Neustadt, Halle-Silberhöhe, Magdeburg Neu Olvenstedt, Wolfen-Nord, Stendal-Stadtsee), sondern auch zahlreiche weitere Siedlungen mit weniger als 2.500 Wohnungen. Hierzu gehören etwa Blankenburg Regensteinsiedlung, Calbe Große Mühlenbreite, Dessau Zoberberg, Gardelegen Schlüsselkorb, Haldensleben Süplinger Berg, Jessen Nord, Köthen Rüsternbreite oder Merseburg West. 

Der Workshop richtet sich insbesondere an Tätige im Quartiersmanagement, in Kommunalverwaltungen und der Wohnungswirtschaft, die sich in Sachsen-Anhalt und benachbarten Bundesländern mit Zukunftsfragen und Potenzialen in Plattenbausiedlungen beschäftigen. Um kontroversen Austausch und wechselseitige Anregungen zu fördern, wechseln sich im Workshop Analysen und Erfahrungsberichte unmittelbar ab. Dazu wurden Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis eingeladen. Darüber hinaus hat Dr. Reiner Haselhoff sein Kommen zugesagt.

Zu den Programmpunkten zählen:

Erbe mit Zukunft
Dr. Reiner Haseloff,
Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

Halle-Neustadt: Zukunftspfade der einstigen Planstadt 
Prof. Peer Pasternack, Steffen Zierold,
Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF)

Segregation in ostdeutschen Städten – am schärfsten in den Plattenbausiedlungen? 
Prof. Marcel Helbig,
Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB)/Universität Erfurt

Mapping Olvenstedt. Kunst und Stadtteilarbeit im Magdeburger Experimentalwohnkomplex
Stefan Köder,
Büro für Stadtteilarbeit Magdeburg Neu Olvenstedt (Internationaler Bund)

Wandbilder: Halle Altstadt und Neustadt im Vergleich
Danielo Halle/Philipp Kienast,
Freiraumgalerie Halle

Renaissance großer Wohnsiedlungen?
Dr. Bernd Hunger/Ralf Protz,
Kompetenzzentrum Großwohnsiedlungen, Berlin

Anmeldung:
Transferworkshop am 1.7.2019 um 13:00 Uhr;
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH),
Kleine Märkerstraße 8, 06108 Halle (Saale)
Marion Kröbel, E-Mail: marion.kroebel(at)uk-halle.de

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