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Das Fahrrad feiert sein Revival

Es trägt zur Daseinsvorsorge bei und sichert somit auch die Mobilität von Jugendlichen

Wie das Fahrrad Teil eines modernen und zukunftsfähigen Verkehrssystems wird und Schülerinnen und Schüler im Ministerium über ihren Wunsch vom lückenlosen Radwegenetz sprechen.

Nachdem das Auto in den letzten 30 Jahren immer stärker in den Vordergrund rückte und das Radfahren für viele Menschen im Alltag fast in Vergessenheit geriet, erlebt das Fahrrad 200 Jahre nach seiner Erfindung ein Revival. Als Teil eines modernen und zukunftsfähigen Verkehrssystems leistet das Fahrrad nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, es trägt insbesondere in den ländlich geprägten Regionen unseres Landes zur Daseinsvorsorge bei und sichert so die Mobilität von Jugendlichen, die auch ohne das „Elterntaxi“ mobil sein wollen.

Gesellschaftliche und verkehrspolitische Herausforderungen durch den Klimawandel
Der Klimawandel stellt uns vor große gesellschaftliche und verkehrspolitische Herausforderungen. Er hält gegenwärtig nicht nur die Politik in Atem, sondern treibt besonders die jungen Menschen um. Mit „Fridays for Future“ versuchen sie dem Wunsch nach Erfüllung der Klimaschutzziele Nachdruck zu verleihen und die Politik zum Handeln zu bewegen.
Klimaschutz im Verkehrssektor setzt auf eine nachhaltige Mobilität. Ihr Ziel ist nicht das Einschränken oder gar das Verbieten einer bestimmten Art von Mobilität, sondern die Umgestaltung der Mobilitätsangebote. Mit umwelt- und sozialverträglichen Mobilitätskonzepten und Verkehrsangeboten kann die Vermeidung oder die Verlagerung von Verkehr gelingen. Ideen zu klimafreundlichen Verkehrsangeboten im ÖPNV, mit Car- und Bike-Sharing sowie klimaneutrale Verkehrsmittel wie das Fahrrad haben Hochkonjunktur.
Mit seinen positiven Effekten auf Umwelt, Klima, Gesundheit und Lebensqualität leistet der Radverkehr einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und ist deshalb als Teil eines modernen und zukunftsfähigen Verkehrssystems in den Städten und ländlichen Räumen auch stärker in den Fokus der Landesregierung gerückt.

LV Perspektiven gestalten, Identität sichern, Freiräume fördern

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Doch eine gut ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur kann noch mehr. Sie kann in Kombination mit einem leistungsstarken und attraktiven ÖPNV insbesondere in ländlichen Räumen die Mobilität für jene Menschen sichern, die auch ohne eigenen Pkw mobil sein müssen oder mobil sein wollen. Der Radverkehr kann dazu beitragen, dass gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen und ländliche Räume nicht abgehängt werden.

So diskutierten Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule „Am Burgtor“ aus Aken im Rahmen der 3. Demografie-Woche Sachsen-Anhalts mit Mitgliedern der Landesregierung unter anderem auch zum Thema Mobilität im ländlichen Raum. Unter dem Motto „Die Zukunft ländlicher Räume verlangt attraktive Mobilitätsangebote!“ formulierten die Jugendlichen Forderungen für ein verbessertes ÖPNV-Angebot und den Bau von Radwegen.

Auf Einladung des Ministers kamen am 23. Oktober 2019 vier der Schülerinnen und Schüler aus Aken ins Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, um konkret über einen Lückenschluss im Radwegenetz zu sprechen. Nach einer umfangreichen Befragung ihrer Mitschüler hatten sie zahlreiche Argumente im Gepäck, die ihrem Wunsch nach dem Lückenschluss Nachdruck verliehen und die Anwesenden beeindruckten.

Mit ihren Forderungen stehen die Akener Schülerinnen und Schüler nicht alleine da. Der Wunsch der Bevölkerung nach einem lückenlosen Radwegenetz für den Alltag treibt nicht nur die Landesregierung an, auch die Kommunen geraten immer stärker unter Handlungsdruck. „Doch einen Radweg zu bauen, ist genauso aufwendig und kompliziert wie der Bau einer Straße“, erläuterte Minister Webel. Er zeigte auf, welch erheblicher Planungsaufwand zu bewältigen ist, bevor ein Radweg überhaupt gebaut werden kann. Die Schaffung von Baurecht unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes, die technische Planung, langwierige Ausschreibungsverfahren und nicht zuletzt der Erwerb der erforderlichen Grundstücksflächen führen dazu, dass bis zur Verkehrsfreigabe eines Radweges auch gut einmal zehn Jahre vergehen können.

Hinzu kommt, dass der Bau von Radwegen nicht nur Sache des Landes ist. Neben dem Land sind auch die Landkreise und Gemeinden für den Radwegebau zuständig, was dazu führt, dass Lücken im Radwegenetz wie im Bereich Aken erst entstehen konnten. Auch die Bereitschaft der Grundstückeigentümer, Flächen für einen Radweg abzugeben, muss gewährleistet sein. Ein durchgängiges alltagstaugliches Radwegenetz zu planen, umzusetzen und die Lücken im Netz zu beseitigen, ist ebenfalls Bestandteil des Koalitionsvertrages der Landesregierung.

Am konkreten Beispiel aus Aken erläuterten die Vertreterinnen der beiden zuständigen Fachreferate des Ministeriums den Schülerinnen und Schülern, wie die Planung des sogenannten Landesradverkehrsnetzes erfolgt.

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