Eins, zwei, Cha-Cha-Cha. Kann ein eleganter Hüftschwung in der richtigen Choreografie den Körper und den Kopf jung halten? Ob und wie Tanztraining einer Demenzerkrankung entgegenwirkt, haben Forschende der Universität Magdeburg untersucht.
Langzeitstudie der Universität
Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist deutlich: Erwachsene ab 65 Jahren sollten wöchentlich zweieinhalb Stunden, besser noch fünf Stunden, Sport treiben. Das hält fit. Ob in einem gesunden Körper auch ein frischer Geist wohnt, hat eine Forschergruppe des Deutschen Zentrums für neurologische Erkrankungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in einer Langzeitstudie genauer unter die Lupe genommen.
Sie forderten Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 bis 83 Jahren mit ersten Einschränkungen der Gedächtnisleistung über mehrere Monate regelmäßig zum Tanz auf. Die Resultate können sich sehen lassen: Durch das gezielte und sportwissenschaftlich angeleitete Tanztraining verbesserten sich der Gleichgewichtssinn und die Gangsicherheit der Teilnehmenden. Auch ihre kognitiven Fähigkeiten blieben nachweislich besser erhalten. Das wurde anschließend neurologisch untersucht.
Viele positive Wirkungen des Tanztrainings
Noch ein Pluspunkt: Wer dem Tanzkreis beigetreten ist, vergrößerte auch seinen Bekanntenkreis. Das gemeinsame Tanzen schützt Singles im Alter nachweislich vor sozialer Vereinsamung, stellten die Magdeburger fest. Das wirkt sich positiv auf die Psyche aus. Ein spezielles Tanztraining kann eine gute und kostengünstige Methode zur Vorbeugung von demenziellen Erkrankungen sein, lautet das Fazit des Forschungsteams. Und für die sport- und neurowissenschaftliche Forschung in Sachsen-Anhalt sind die Ergebnisse dieser Studie ein gutes Aushängeschild. Also: Let’s dance!
Weiterführende Links:
DiADEM – Dance Against DEMentia
Ansprechpartner.innen an der OVGU, Bereich Sport- und Bewegungswissenschaft:
Corinna Langhans M.Sc.,
Prof. Anita Hökelmann,
am DZNE Magdeburg:
Prof. Notger Müller