Die Pflege in Sachsen-Anhalt: Ein Blick hinter die Zahlen
Zum Jahresende 2021 waren in Sachsen-Anhalt 40.296 Menschen in der Pflege tätig, ob in ambulanten Diensten, Betreuungsdiensten oder Pflegeheimen. Darüber hinaus kümmerten sich 12.936 Beschäftigte in den Krankenhäusern um die Pflege der Patienten. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung der Pflegebranche im Bundesland und wurden vom Statistischen Landesamt passend zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai veröffentlicht.
Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt, dass die Pflege in Sachsen-Anhalt überwiegend weiblich ist: Von den 15.176 Personen, die in den 658 ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten arbeiteten, waren 13.401 Frauen – das sind beeindruckende 88,3 %. Ähnlich verhält es sich in den 728 stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheimen), wo von den 25.120 Beschäftigten ganze 20.995 Frauen sind, was einem Anteil von 83,6 % entspricht. Auch in den Pflegebereichen der Krankenhäuser dominieren Frauen mit 86,1 % (11.140 von 12.936 Beschäftigten).
Diese Zahlen belegen nicht nur die zentrale Rolle der Pflege, sondern auch die überwältigende Präsenz von Frauen in diesem Bereich. Doch die Statistik hält noch eine weitere interessante Erkenntnis bereit: 75.909 pflegebedürftige Menschen in Sachsen-Anhalt – darunter 42.480 Frauen – erhielten Pflegegeld und wurden ausschließlich von ihren Angehörigen betreut. Diese pflegebedürftigen Personen nutzten weder ambulante Pflegedienste noch Kurzzeit- oder Verhinderungspflege. Besonders bemerkenswert ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während 41,1 % der pflegebedürftigen Frauen ausschließlich Pflegegeld erhielten, lag dieser Anteil bei den Männern bei 53,0 %.
Diese Zahlen bieten einen tiefen Einblick in die Struktur der Pflege in Sachsen-Anhalt und unterstreichen die immense Bedeutung familiärer Pflege. Gleichzeitig werfen sie ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und die Notwendigkeit, die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten und besser zu unterstützen – gerade vor dem Hintergrund einer zunehmend alternden Gesellschaft.
Quelle:
Statistisches Landesamt, Pressemitteilung Nr. 121/2024