Hört doch, wie es klingt!

„Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ – dies gilt nun auch für die Liebfrauenkirche in Wernigerode, welche eine einmalige Verwandlung durchmacht: vom Gotteshaus zum einzigartigen Konzerthaus.

Im Jahr 2000 - fast 20 Jahre vor ihrer Entwidmung - wurde erstmals an eine Umnutzung der Liebfrauenkirche gedacht, welche ursprünglich im Jahr 1230 erbaut und nach einem Brand im Jahr 1751  zwischen 1756 und 1762 im Barockstil neu errichtet wurde.

Die Kosten dieses Vorhabens wurden vor allem vom dänischen Königshaus und dem Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode getragen, welcher sich auch eine beeindruckende Loge gegenüber der Kanzel einbauen ließ.

Ungewöhnlich für diese Kirche ist nicht nur der stützenfreie Innenraum, sondern auch der barocke Kanzelaltar, der sich nicht wie üblich auf der Ostseite, sondern auf der Südseite befindet.

Die Orgel, welche 1883 von Wilhelm Sauer erbaut wurde, ist die größte erhaltene Sauer-Orgel in Sachsen-Anhalt und zweifellos der Blickfang des Konzertsaals.

Die Idee, aus der Kirche ein Konzerthaus zu machen, hatten der Wernigeröder Buchhändler Rainer Schulze und die Architektin Margrit Hottenrott. Es gab einige Vorschläge, das Gebäude neu einzurichten. „Die Idee eines Konzerthauses war letztendlich die, die am besten funktioniert hat[…]“, erzählt Rainer Schulze.

Vor allem durch die hölzerne Gewölbedecke, von der Rainer Schulze sagt, sie „vermittle den Eindruck, im Inneren einer Geige zu sitzen“, bietet die Kirche eine herausragende Akustik – ideal für ein Konzerthaus.

Im März 2022 ist das Konzerthaus Liebfrauen fertig. Gut drei Monate später als geplant und etwa eine Million Euro teurer als gedacht.

Seit seiner Fertigstellung ist das Konzerthaus auch die Heimstatt des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode – die Kirche ist nun ein angemessener Proben- und Spielort für das 20-köpfige Orchester, das seit 1994 von dem gebürtigen Stuttgarter Christian Fitzner geleitet wird.

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Konzerthaus Liebfrauen Wernigerode
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