Menu
menu

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Sachsen-Anhalt als Vorbild für ukrainische Kommunen

Bürgerbus macht Schule!

Die Gestaltung des ÖPNV in Sachsen-Anhalt sorgt für Furore – besonders in der Ukraine. Bereits drei Delegationen waren zu Besuch und interessierten sich insbesondere für Finanzierungs-mechanismen und deren Anwendung sowie für die Verkehrsplanung bezüglich des Übergangs zu anderen Verkehrsträgern.

Der demografische Wandel in Sachsen-Anhalt stellt Land und Kommunen in vielerlei Hinsicht vor zahlreiche Herausforderungen. Eine ganz besondere ist dabei die Organisation eines leistungsstarken, attraktiven und zeitgemäßen ÖPNV. Dies gilt insbesondre für die ländlichen Räume, wo aufgrund der schrumpfenden Bevölkerung und der oft großen Distanzen zum Hausarzt oder dem nächsten Supermarkt viele auf den Bus angewiesen sind.

Um angemessen auf die sich verändernden Rahmenbedingungen mit geringeren Fahrgastzahlen, längeren Distanzen und vielen älteren Menschen zu reagieren, sucht das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr zusammen mit der NASA GmbH stets nach neuen und innovativen Lösungen. Eine von ihnen ist der im Rahmen des Interreg Projektes RUMOBIL initiierte Bürgerbus in Osterburg und Möser (Verweis auf RUMOBIL Artikel in der Ausgabe).

Das Interesse an dem Projekt und auch an den Pilotprojekten der anderen Projektpartner aus Ungarn, Tschechien, Polen, Kroatien, Italien und der Slowakei, ist weiterhin sehr groß und so wurde das Ministerium wiederholt gebeten, das Projekt anderen Interessenten auf Konferenzen und Tagungen vorzustellen.

Dazu zählte auch die Vorstellung des Projekts auf der Auftaktveranstaltung von U-LEAD in Kiew am 5. Februar 2019. Im Rahmen des U-LEAD Programms der Europäischen Union sollen Kommunen in der Ukraine bei der Umsetzung der seit 2014 vorangetriebenen Zentralisierungsreformen unterstützt werden und vom Know-how verschiedener Akteure aus Europa profitieren.

Um sich ein umfassenderes Bild von der Gestaltung des ÖPNV in Sachsen-Anhalt machen zu können, haben in diesem Sommer drei ukrainische Delegationen unser Land besucht und neben einem Besuch des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr sowie der NASA GmbH auch andere Stationen bereist und sich bei vor Ort Terminen die Bürgerbusse in Osterburg und Möser genauer angeschaut.

Da der ÖPNV in der Ukraine sich fast ausschließlich über die eigenen Einnahmen decken muss, war es für die Delegationen vor allem interessant zu erfahren, welche Finanzierungsmechanismen in Sachsen-Anhalt angewandt werden und wie die Verkehrsplanung mit genauen Taktungen und Übergängen zu anderen Verkehrsträgern geregelt ist.

So bot sich für alle Beteiligten eine interessante Möglichkeit, einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen und voneinander zu lernen. Vor allem aber spricht das internationale Interesse für die hohe Qualität des ÖPNV in Sachsen-Anhalt, wo nun nicht nur das Bauhaus, sondern womöglich auch der Bürgerbus Schule macht.

Zurück zur Übersicht