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„Dritte Orte“: Wie Begegnungsstätten den sozialen Zusammenhalt stärken

„Dritte Orte“ wie Cafés, Vereine oder Kulturzentren sind mehr als nur Treffpunkte – sie sind das Herzstück des sozialen Lebens.

Die Zahl der Vereine in Deutschland wächst seit 30 Jahren, doch das Wachstum stagniert: Seit 2013 nimmt der Zuwachs deutlich ab. Dabei sind die Begegnungsorte besonders für ältere Menschen von großer Bedeutung. 

Orte wie Cafés, Friseursalons, Kulturzentren, Vereine und Parks spielen in Städten und Gemeinden eine zentrale Rolle für den sozialen Austausch. Diese sogenannten „Dritten Orte“, ein Begriff geprägt vom Soziologen Ray Oldenburg, ermöglichen Begegnungen zwischen verschiedenen Generationen, fördern kulturellen Austausch und unterstützen soziales Engagement. Sie schaffen wichtige Verbindungen und stärken das Gemeinschaftsgefühl außerhalb von Wohn- und Arbeitsumfeld.

Soziale Teilhabe, also die aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens, ist ein wesentlicher Baustein für den sozialen Zusammenhalt und das Wohlbefinden in Deutschland. Ob bei einem Treffen im Café, der Organisation von Veranstaltungen, im Engagement für Vereine oder Umweltprojekte – Teilhabe eröffnet vielfältige Möglichkeiten, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Auch Weiterbildung, Wissensaustausch oder die Mitarbeit in Initiativen schaffen Gelegenheiten, das eigene Umfeld positiv zu beeinflussen.

Insbesondere Vereine, Gemeinschaftstreffs und Clubs bieten Menschen Räume, um Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Interessen zu verfolgen. Sie fördern den Austausch zwischen den Generationen, bei dem gegenseitiges Lernen und neue Perspektiven entstehen. Solche sozialen Netzwerke sind unverzichtbar für eine stabile und lebendige Gesellschaft.

Zahlreiche Begegnungsorte sind auf das soziale Engagement angewiesen, insbesondere von älteren Menschen. Laut dem Deutschen Freiwilligensurvey von 2019 bringen sich vor allem Personen ab 65 Jahren stark in solche Aktivitäten ein. Dies verdeutlicht, wie sehr „Dritte Orte“ von der Unterstützung Älterer profitieren, während sie diesen gleichzeitig neue Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe eröffnen.

Mit dem Übergang in den Ruhestand gewinnen Begegnungsstätten außerhalb des eigenen Zuhauses an Bedeutung. Wenn Kinder aus dem Haus sind und der Austausch am Arbeitsplatz wegfällt, wird es wichtiger, bestehende soziale Kontakte zu pflegen. Da es im Alter oft schwieriger ist, neue Beziehungen aufzubauen, bieten Treffpunkte wie Vereine eine wertvolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und aktiv am sozialen Leben teilzunehmen.

Weiterführende Informationen 

https://www.berlin-institut.org/presse/grafik-des-monats
Datengrundlage: Stifterverband, 2022

 

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