Räumliche Mobilität: Wie wirken sich Homeoffice und schwierige Wohnungssuche aus?
Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, hat die räumliche Mobilität in Deutschland erheblich verändert. „Im Vergleich zur Phase vor der Coronapandemie hat sich die Nutzung von Homeoffice in Deutschland verdoppelt“, erklärt Heiko Rüger vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Aktuell arbeitet rund ein Viertel der Erwerbstätigen zumindest teilweise remote – mit spürbaren Folgen für Pendelwege und Wohnortentscheidungen.
Doch nicht nur Homeoffice, sondern auch der demografische Wandel und ein angespannter Wohnungsmarkt rücken das Thema Mobilität zunehmend in den Fokus. „Es ist wichtig zu betonen, dass alle Menschen immer irgendwo mobil sind“, betont Knut Petzold von der Hochschule Zittau/Görlitz. Studien zeigen jedoch, dass die Bereitschaft zu Umzügen mit dem Alter abnimmt. Gleichzeitig verfügen ältere Menschen oft über mehr Wohnraum, während junge Familien größere Wohnungen suchen und auf ein begrenztes Angebot treffen.
Von den Babyboomern ist kaum zu erwarten, dass sie ihre Wohnsituation künftig anpassen werden. Zudem schwächt sich der Trend, von der Stadt ins ländliche Umland zu ziehen, derzeit ab. Die langfristigen Entwicklungen in diesem Bereich bleiben abzuwarten. Einig sind sich die Experten jedoch darin, dass das Zusammenspiel von räumlicher Mobilität mit anderen Lebensbereichen künftig eine noch zentralere Rolle in der Forschung spielen wird.
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