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Wie kommt die digitale Verwaltung an?

Trotz spürbarer Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung bevorzugen rund 30 % der Bürger weiterhin analoge Angebote. Der eGovernment Monitor 2024 zeigt diese digitale Nutzungslücke deutlich auf.

Wie kommt die digitale Verwaltung an? 

Fahrzeug anmelden oder Kindergeld beantragen – und das bequem von zu Hause aus: Die digitale Verwaltung nimmt Fahrt auf. Immer mehr Behördengänge lassen sich inzwischen online erledigen. Doch wie gut kommen diese Angebote bei den Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an? 

Antworten liefert der eGovernment Monitor 2024, herausgegeben von der Initiative D21 und der Technischen Universität München unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums. Eine zentrale Erkenntnis: Trotz zunehmender Digitalisierung bevorzugen in Deutschland rund 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger weiterhin den klassischen Behördengang. 

Ein Grund für diese „digitale Nutzungslücke“: Viele wissen schlicht nicht, welche Verwaltungsleistungen bereits online verfügbar sind. Hinzu kommen unübersichtliche Webseiten und unterschiedliche Portale je nach Behörde – das schreckt ab. Zwar gibt es mit dem Bundesportal eine zentrale Anlaufstelle, doch kennen nur 30 Prozent der Deutschen diesen Zugangspunkt, tatsächlich genutzt haben ihn im Jahr 2023 nur sechs Prozent. 

Die Studie zeigt zudem: Digitale Verwaltungsangebote können das Vertrauen in staatliche Institutionen stärken. Fast jeder Zweite ist laut Monitor überzeugt, dass nutzerfreundliche Online-Dienste das Vertrauen in den Staat erhöhen würden. Umso wichtiger sei eine verständliche, durchgängige und medienbruchfreie Digitalisierung – also ohne Papierformulare zwischendurch. 

Beispiel Kindergeld: Hier zeigt sich, dass Fortschritte möglich sind. Zwei Drittel aller Eltern beantragen diese Leistung inzwischen online – in Städten sogar 74 Prozent. Auf dem Land sind es weniger (63 Prozent), was möglicherweise an kürzeren Wegen und geringeren Hürden bei der persönlichen Antragstellung liegt. 

„Steuer, Kindergeld, KFZ: Bei der Digitalisierung von besonders relevanten Verwaltungsleistungen sind wir bereits auf einem sehr guten Weg“, sagt Dr. Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales, im eGovernment Monitor 24. Damit digitale Angebote jedoch tatsächlich Wirkung zeigen, müssten sie benutzerfreundlich sein. Mehring betont: „Gezielt Feedback erheben und unsere Online-Dienste stetig optimieren. So können die Nutzungszahlen der digitalen Verwaltung gesteigert sowie Bürokratie abgebaut werden.“ 

Weiterführende Informationen 

https://kommunal.de/sites/default/files/2025-02/egovernment_monitor_24.pdf

https://kommunal.de/wie-kommt-die-digitale-verwaltung-an