Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche: Wie gerecht sind die Chancen in Deutschland verteilt?
Wie steht es um Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen in Deutschland? Der neue Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, erstellt in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Wüstenrot Stiftung, liefert dazu erstmals eine umfassende Datengrundlage.
Untersucht wurden alle 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands – anhand von Indikatoren wie Kinderarmut, Schulabschlüssen, Erreichbarkeit von Bildungseinrichtungen oder medizinischer Versorgung. Die Ergebnisse zeigen deutliche regionale Unterschiede: Während in manchen Regionen Süddeutschlands weniger als vier Prozent der Kinder in Armut leben, sind es in Teilen des Ruhrgebiets bis zu 30 Prozent. Auch der Anteil Jugendlicher ohne Schulabschluss variiert stark – zwischen drei und 15 Prozent.
Doch Zahlen allein erzählen nicht die ganze Geschichte. In acht Regionen führten die Forschenden zusätzlich Gespräche mit über 200 jungen Menschen sowie Fachkräften aus Schule, Jugendhilfe und Kommunalpolitik. Dabei wurde klar: Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Mitbestimmung, öffentliche Räume und bessere Mobilität. Fehlende Busverbindungen, geschlossene Jugendclubs oder mangelnde Beteiligungsformate erschweren vielerorts gesellschaftliche Teilhabe.
„Echte Chancengleichheit sieht anders aus“, sagt Manuel Slupina von der Wüstenrot Stiftung. Die Autorinnen und Autoren fordern daher gezielte Investitionen in Bildung, Freizeitangebote und Beteiligungsstrukturen, um jungen Menschen unabhängig vom Wohnort gleiche Startbedingungen zu ermöglichen.
Der Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche steht kostenlos zum Download bereit und bietet auf www.teilhabeatlas.org eine interaktive Karte mit den wichtigsten Ergebnissen für alle Regionen Deutschlands.
Mehr erfahren:
www.teilhabeatlas.org
Studie herunterladen beim Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung





