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Ein Sportatlas für alle

Welche Sportstätten gibt es in Sachsen-Anhalt und in welchem Zustand sind sie? Womit sind sie ausgestattet? Und womit nicht? Antworten auf diese Fragen bietet der Sportatlas des Landes. Die kostenlose Online-Plattform dient mit ihrem öffentlichen Bereich als Informationsquelle für Jedermann. Am Ende ist das Projekt noch lange nicht. 

Ein nützliches Werkzeug für Familien und Sportbegeisterte

Eine Familie zieht aufs Land. Die zehnjährige Tochter ist ein Pferdemädchen und will ihrem Hobby auch vom neuen Zuhause aus nachgehen. Die Eltern fragen sich: Gibt es einen Reitverein mit Sportanlage in der Nähe der neuen Wohnstätte? Und wenn ja, wo? Wie sind Struktur und Ausstattung und wer ist der Betreiber? Ist das weit weg? Und gibt es Anschluss an den ÖPNV? Antworten auf all diese Fragen und noch viele weitere bietet der kostenlose Sportatlas Sachsen-Anhalt. Mit ein paar Klicks findet die Familie in dem digital aufbereiteten Nachschlagewerk zum Sportstättenbestand des Landes genau die nahe gelegene Reitsportanlage, die für die Tochter die richtige ist. Und eine Menge nützlicher Informationen obendrauf. Sachsen-Anhalt nimmt damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein.

Die Entstehung des Sportatlas

Im November 2017 ist der Sportatlas in seiner ersten Version online gegangen und seitdem immer weiterentwickelt worden. „Wir wollten endlich alles bündeln. All die vorhandenen Daten und Informationen aus unterschiedlichen Quellen, um sie übersichtlich aufzuarbeiten und darzustellen“, erklärt Anne Roeloffs vom administrierenden Landessportbund Sachsen-Anhalt die Idee hinter dem Projekt. Dazu waren drei Projektabschnitte nötig, so die Referentin für Sportinfrastruktur und Umwelt. Los ging es 2016 mit zwei Landkreisen, inzwischen ist alles flächendeckend auf- und eingearbeitet. „Wir haben mit dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und dem Altmarkkreis Salzwedel angefangen“, berichtet Anne Roeloffs. „Es sollte anfangs ein dünn besiedelter Flächenkreis wie der altmärkische dabei sein, außerdem wollten wir einmal den Süden und den Norden Sachsen-Anhalts abbilden.“ Inzwischen sind alle Landesteile erfasst, die mannigfaltigen Such- und Analysefunktionen laufen lückenlos von Arendsee bis Zeitz. Das Besondere: Jede Sportstätte bzw. –anlage wurde händisch erfasst. „Wir sind vor Ort gefahren und haben alles dokumentiert“, bekräftigt Roeloffs. Nur so sei man sicher gewesen, dass nichts übersehen wird.

Die Idee hinter dem Projekt

Entstanden ist die Idee für den Sportatlas im Rahmen einer Masterarbeit eines Studenten der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus. Er hat ein Praktikum beim Landessportbund absolviert. Sein Studiengang: Stadt- und Regionalplanung. „Er hatte einen ganz anderen Blick als wir, sah nicht nur den Sport, sondern auch die Infrastruktur drumherum.“ Und so sind auch wichtige Aspekte der Dorf- und Schulentwicklung, Bevölkerungszahlen und –propgnosen sowie Kitas, Schulen, Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs und sogar Luftbilder in das Nachschlagewerk eingeflossen, gespeist aus Quellen wie dem Landesbildungsministerium oder dem Statistischen Landesamt. Zudem natürlich Sportstätten in acht Hauptkategorien und Sonderanlagen wie Sportflugplätze, Dorfgemeinschaftshäuser und Gesundheitssportzentren.

Der Sportatlas heute

Landesweit gibt es aktuell 14 Kreis- und Stadtsportbünde mit mehr als 358 000 Sportlerinnen und Sportler. 3033 Sportvereine sind in Sachsen-Anhalt aktiv. 51 Landesfachverbände gewährleisten als Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes den Trainings-, Wettkampf- und Punktspielbetrieb sowie die sportfachliche Betreuung und Ausbildung.

Der Sportatlas Sachsen-Anhalt besteht aus einem öffentlichen und einem nichtöffentlichen Bereich. Zielgruppen gibt es keine – jeder kann digital im Sportatlas blättern und sich seine Informationen beschaffen. „Wir sprechen Vereine, Kommunen und Privatpersonen an“, sagt Anne Roeloffs. Die aufbereiteten Daten sollen auch das Beantragen von Fördermitteln erleichtern. Der Sportatlas ermöglicht es, Ausstattungsmerkmale der Sportstätten einzusehen und außerdem Informationen zu Mitglieder- und Bevölkerungsdaten zu bekommen. Alles mit ein paar intuitiv gesetzten Klicks und übersichtlich komprimiert.

Unterstützung und Weiterentwicklung

Das Land Sachsen-Anhalt hat die Erstellung des Sportatlas in drei Teilabschnitten im Rahmen des Förderprogramms Demografie unterstützt – Roeloffs zufolge betrugen die Zuschüsse entsprechend der Richtlinie „Demografie – Wandel gestalten“ 80 000 Euro für den ersten Projektabschnitt, etwa 50 000 Euro für den zweiten und 72 500 Euro für den dritten und aktuell letzten. Dieser diente der „Erarbeitung und Anwendung einer objektiven Bewertungsmatrix des Bauzustandes der Sportstätten“, heißt es vom Landessportbund. Hier half eine Studentin der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Künftig sollen die Vereine und Kommunen dabei helfen, die digitale Informationsplattform aktuell zu halten. Dafür würden die entsprechenden Mechanismen bereitgestellt, hieß es. Auch von Seiten des Landessportbundes, der Administrator ist, wird auf eine Aktualisierung geachtet. „Wir müssen jetzt schauen, dass nichts veraltet, sondern der Sportatlas immer auf dem neuesten Stand ist“, sagt Anne Roeloffs.

Die Zukunft des Sportatlas

Der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes, Tobias Knoch, freut sich über die politische Rückendeckung für das Projekt. „Das der Sportatlas im aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung erwähnt wird und als Grundlage zur Durchführung und Umsetzung einer flächendeckenden Sportstättenentwicklungsplanung dienen soll, zeigt die landesweite Relevanz“, bekräftigt Knoch. Am Ende ist der Sport mit seinen Ideen noch lange nicht: „Aktuell planen wir den energetischen Zustand der Sportstätten zu eruieren um daraus nachhaltige, positive Projekte zu generieren.

// www.sportatlas-sachsen-anhalt.de