Projektbeschreibung

Gatersleben ist ein Ortsteil der Stadt Seeland im nördlichen Harzvorland. Mit dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung aber hat der Ort etwas nicht Alltägliches zu bieten, nämlich eines der großen Zentren der Pflanzenforschung weltweit. Und in dessen Umfeld wiederum entstand 2006 noch etwas sehr Besonderes: der Verein zur Förderung des Schülerlabors „Grünes Labor Gatersleben“. Das heißt auch, lange vor den „Fridays for Future“ entstand in Gatersleben das „Grüne Labor for Future“. 

Pflanzenforscher, so Vereinsvorsitzender Prof. Dr. Andreas Graner, sprechen von der „Plant Blindness“, dem besorgniserregend geringen Interesse von Lernenden an Pflanzen sowie von mangelndem Verständnis im Bereich Botanik. Hier setzt das Grüne Labor an, macht  Angebote für alle vom Vorschulkind bis zum Gymnasiasten. „Wir begannen 2006 mit einfachsten Mitteln“, erinnert sich Laborleiterin Dr. Ute Linemann. „Heute nutzen wir modernste Technik, auch dank treuer Partner und Sponsoren.“

An jedem Arbeitstag kommen durchschnittlich zwei Klassen ins Grüne Labor, betreut von einem fachkundigen Team. Über 55.000 Besucher zählten sie bisher.  „Engagierte Lehrer wissen, dass Schüler bei uns mit Wissenszuwachs rechnen können“, so Molekularbiologin Linemann. Die Schüler profitieren von selbst durchgeführten Experimenten, weil sie komplexe Naturvorgänge besser erfassen, ihre Umwelt aktiver wahrnehmen, und sie tun auch etwas für ihre Berufsorientierung und -vorbereitung. Im Grünen Labor werde ein Grundstein gelegt, „junge Menschen zu motivieren und sie für die Welt zu interessieren“, so Laudatorin Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, bei der Auszeichnungsbegründung.