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„De­mo­gra­fi­sches Bauen – Hier­blei­ben lohnt sich!“

Pro­jekt­be­schrei­bung

Der Wobau-​Block im Wohn­ge­biet „Schlüs­sel­korb“ der Han­se­stadt Gar­de­le­gen, Stra­ße der Freund­schaft 10-12, wurde zum Mo­dell­pro­jekt des Lan­des Sachsen-​Anhalt für „de­mo­gra­fi­sches Bauen”. Für die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft mbH Gar­de­le­gen ist es ein Groß­pro­jekt, für die Ar­chi­tek­ten, Pla­ner und die Män­ner vom Bau eine Her­aus­for­de­rung.

Die Mie­ter wird nach Fer­tig­stel­lung nichts mehr an den Typ WBS-70 des DDR-​Plattenbaus er­in­nern. Kern­punkt ist der Anbau von Auf­zü­gen an allen drei Ein­gän­gen. Dach, Elek­trik, Rohre, Türen, Bäder, Hei­zun­gen wer­den er­neu­ert, der ge­sam­te Block wird ge­dämmt. Das Ge­bäu­de er­hält neue Bal­ko­ne, en­er­ge­tisch ef­fi­zi­en­te Fens­ter und eine neue Fas­sa­de.

In den Eta­gen 3 bis 6 wird in die Grund­ris­se ein­ge­grif­fen. Hier wer­den aus vier Woh­nun­gen je Ein­gang und Etage drei bzw. in der 6. Etage sogar nur zwei Woh­nun­gen mit je ca. 70 bis ca. 75 Qua­drat­me­tern Wohn­flä­che.

So ent­ste­hen auf ins­ge­samt ca. 2.750 Qua­drat­me­tern aus vor­her 72 klei­nen Woh­nun­gen 57 zum Teil deut­lich grö­ße­re. We­ni­ger Mie­ter be­deu­tet zudem grö­ße­re Kel­ler.

Hin­ter­grund

Die de­mo­gra­fi­schen Ver­än­de­run­gen in Deutsch­land be­tref­fen auch Gar­de­le­gen. Bei leicht sin­ken­den Be­völ­ke­rungs­zah­len wird die Al­ters­grup­pe der über 65-​Jährigen zu­neh­men. Man­chen droht Al­ters­ar­mut, zum Bei­spiel Rent­nern mit Hartz-​IV-Vergangenheit oder Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis­sen mit ge­rin­gem Lohn­ni­veau. Von den 72 Woh­nun­gen im Sechs­ge­schos­ser ohne Auf­zü­ge waren 57 klei­ne 1-​Raum-Wohnungen, 15 Wohn­ein­hei­ten wur­den als 2-​Raum-Wohnungen er­rich­tet.

Alle Woh­nun­gen waren zum In­ves­ti­ti­ons­be­ginn ver­mie­tet, auf­grund des ge­rin­gen Miet­preis­ni­veaus zu­neh­mend an Mie­ter mit Trans­fer­leis­tun­gen. Eine Wobau-​Mieterbefragung be­stä­tig­te Er­kennt­nis­se von gro­ßen Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tu­ten: Man möch­te mög­lichst lange selbst­stän­dig in der ei­ge­nen oder ge­mie­te­ten Woh­nung leben, die min­des­tens bar­rie­re­arm sein muss. Und der Wohn­raum soll be­zahl­bar blei­ben.

Die Lö­sung

Damit Mie­ten be­zahl­bar blei­ben, hat für die Wobau die Nut­zung vor­han­de­ner Bau­sub­stanz Prio­ri­tät. Sa­nie­rung geht vor Ab­riss und Neu­bau – schon aus wirt­schaft­li­cher Sicht. Die mo­dell­haf­te Pro­jekt­ent­wick­lung ver­wan­delt den DDR-​Plattenbau in ein mo­der­nes, den heu­ti­gen Stan­dards ent­spre­chen­des Ge­bäu­de, das zu­sätz­lich al­ten­ge­recht um­ge­stal­tet wird.

Die bar­rie­re­ar­me In­nen­aus­stat­tung in Bad und Küche ist eine gute Vor­aus­set­zung dafür, dass Mie­ter so lange wie mög­lich in ihrer in­di­vi­du­ell ge­stal­te­ten Woh­nung blei­ben kön­nen, auch unter Zu­hil­fe­nah­me von Pfle­ge­diens­ten.

Kern­punkt des de­mo­gra­fi­schen Bau­ens je­doch, damit sich das Hier­blei­ben lohnt, ist die Um­ge­stal­tung der Trep­pen­häu­ser, die nach außen ver­län­gert wer­den. Da­durch wird es mög­lich, den Auf­zug au­ßer­halb des alten Ge­bäu­des zu in­stal­lie­ren. Die Woh­nun­gen wer­den nicht tan­giert und der Auf­zug hält auf Ge­schoss­ebe­ne.

Pro­jekt­zeit­raum

2016 bis 2017

Fi­nan­zie­rung und För­de­rung

Die In­ves­ti­ti­on der Wobau mbH Gar­de­le­gen in Höhe von etwa 2 Mil­lio­nen Euro wird vom Mi­nis­te­ri­um für Lan­des­ent­wick­lung und Ver­kehr des Lan­des Sachsen-​Anhalt mit 800.000 Euro ge­för­dert. Die Co-​Finanzierung der För­der­mit­tel wurde durch die Han­se­stadt Gar­de­le­gen in Höhe von 267.000 Euro über­nom­men. Da­durch ist es mög­lich, die Miet­prei­se nach Ab­schluss von Umbau und Sa­nie­rung unter dem Lan­des­durch­schnitt zu hal­ten.

Kon­takt

Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft mbH Gar­de­le­gen
Ge­schäfts­füh­rer Herr Wolf­gang Oelze
Rudolf-​Breitscheid-Str. 21/ 23
39638 Gar­de­le­gen
Te­le­fon: 03907 8010 0
E-​Mail: info(at)wobau-​gardelegen.de
Web: www.wobau-​gardelegen.de

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