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Gymnasiastinnen in MINT-Studiengänge und -Berufe bringen

Projektbeschreibung

Naturwissenschaften, Mathematik und Technik sind langweilig und nur etwas für Jungs? Diese Vorstellung ist nicht nur bei Schülerinnen weit verbreitet. Das landesweite Projekt „Select MINT“ unterstützt junge Frauen dieses Vorurteil zu widerlegen, indem es Gymnasiastinnen ab der 11. Klasse für MINT-Studiengänge und -Berufe begeistert. (Die Abkürzung MINT steht für Unterrichts- bzw. Studienfächer in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.)

Im Rahmen des Projektes werden Schülerinnen zahlreiche Orientierungs- und Praxisangebote unterbreitet, die in Kooperation mit Unternehmen, Hochschulen/Universitäten und Forschungseinrichtungen umgesetzt werden.

„Unsere Veranstaltungen bieten zum einen wertvolle Einblicke in Berufsfelder und Studiengänge im MINT-Bereich sowie in Bildungseinrichtungen und in die regionale Wirtschaft. Zum anderen können die jungen Frauen sich in naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Fachrichtungen auch praktisch erproben und auf diese Weise sehr intensive und persönliche Erfahrungen sammeln“, sagt Projektleiterin Sylvia Lietz vom isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH.

 

Beispiel eins

Exklusive Einblicke in die Studienrichtungen Mathematik, Physik und Chemie erhielten Teilnehmerinnen im interdisziplinären Forschungsseminar „Symmetrie“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das vom 29. Juni bis 1. Juli 2016 stattfand. Das gleichnamige Phänomen wurde hier aus der Perspektive der einzelnen Fachrichtungen beleuchtet.

Für die Schülerinnen gab es viele Gelegenheiten zum praktischen Erproben, Experimentieren und Diskutieren. So wurden z. B. Beugungsexperimente durchgeführt oder Symmetrien in Kristallen entdeckt. Daneben erkundeten die neun jungen Frauen, die von Gymnasien aus ganz Sachsen-Anhalt kamen, auch die Institute und den Campus.

 

Beispiel zwei

Eine spannende Betriebserkundung erlebten Schülerinnen aus mehreren Gymnasien Anfang Juni 2017 beim Besuch der Firma GAMPT in Merseburg. Hier führte die promovierte Diplom-Physikern Grit Oblonczek die Besucherinnen zuerst durch das Unternehmen und gewährte interessante Einblicke in die betrieblichen Abläufe sowie Geräte der Medizin- und Ultraschalltechnik.

Anschließend konnten die Teilnehmerinnen kleine praktische Versuche mit moderner Ultraschalltechnik durchführen und so Medizintechnik und -physik hautnah erleben. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Gespräche mit Naturwissenschaftlerinnen. Die Gymnasiastinnen zeigten sich sehr neugierig und „löcherten“ die Mitarbeiterinnen vor allem zu ihren Erfahrungen in Studium und Beruf.

 

Zielsetzung

In „Select MINT“ sollen Mädchen und junge Frauen nachhaltig für Studiengänge und -Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik/Ingenieurwissenschaften begeistert werden. Dafür werden stereotype Rollenmuster im Berufs- und Studienwahlverhalten aufgebrochen, positive Beispiele von Frauen in MINT-Berufen aufgezeigt sowie eine praxisnahe Berufs- und Studienorientierung ermöglicht.

„Select MINT“ will auf diese Weise einen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit von jungen Frauen in Beruf und Karriere leisten und Schülerinnen, Eltern, Lehrer*innen sowie Akteure von Hochschulen, Unternehmen und Politik für das Thema sensibilisieren.

 

Kontext

Das Berufs- und Studienwahlverhalten von Mädchen und jungen Frauen ist seit Jahren nahezu unverändert. Sie entscheiden sich immer noch überwiegend für sogenannte frauentypische Berufe. In MINT-Berufen und -Studiengängen sind Frauen dagegen deutlich unterrepräsentiert, und das, obwohl sie in der Schule in naturwissenschaftlichen Fächern häufig nicht schlechter sind als ihre männlichen Mitschüler.

Dieses Phänomen behindert die Umsetzung der gesellschaftspolitischen Zielsetzung der Geschlechter-Gleichstellung. Denn gerade im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gibt es gute Berufs- und Karrierechancen im Land.

Und auch aus der Perspektive des Fachkräftemangels ist es notwendig, dass Jugendliche ihre Potenziale unabhängig vom Geschlecht entfalten. Für Sachsen-Anhalt mit seiner besonders gravierenden demografischen Entwicklung hat dies einen besonderen Stellenwert.

 

Methodik, Ablauf

Zur Förderung von jungen Frauen im MINT-Bereich bietet „Select MINT“ in Kooperation mit seinen Partnern unterschiedliche Maßnahmen an. Schülerinnen der 11. und 12. Klassen Sachsen-Anhalts erhalten die Möglichkeit an Veranstaltungen teilzunehmen, die der Erkundung der Studien- und Berufsfelder sowie der eigenen Interessen im MINT-Bereich dienen.

Einige Angebote – wie Projektarbeiten, Forschungswochen, zusätzliche Praktika – erlauben dabei eine besonders intensive Auseinandersetzung mit Berufsbildern, Fachrichtungen und Forschungsmethoden. Die Projektmaßnahmen fördern dabei eine ganzheitliche Lernerfahrung – mit Kopf, Herz und Hand.

Die methodische Umsetzung der Angebote zur individuellen Förderung für die Schülerinnen findet an außerschulischen Lernorten statt. Ergänzt werden die Maßnahmen durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Evaluation.

 

Arbeitsergebnisse

Seit Projektbeginn sind zahlreiche Veranstaltungen in Unternehmen sowie an Hochschulen und Universitäten umgesetzt worden. Etwa 80 Teilnehmerinnen haben bereits an den Maßnahmen an außerschulischen Lernorten teilgenommen, wobei viele Schülerinnen mehrere Angebote nutzten.

 

Projektzeitraum

01.07.2015 bis 30.06.2017

 

Kooperationspartner

„Select MINT“ wird mit Partnern aus der Wirtschaft sowie mit Hochschulen/Universitäten und Forschungseinrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt realisiert. Zahlreiche Netzwerkpartner unterstützen das Projekt.

 

Finanzierung

Auftraggeber ist das Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Das Projekt wird aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Richtlinie „Sensibilisierung und Kompetenzstärkung der Akteurinnen und Akteure zur Geschlechtergleichstellung und Nichtdiskriminierung von Frauen“ finanziert.

 

Kontakt

Silvia Lietz
isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH
Seebener Straße 22
06114 Halle
Telefon: 0391 5314 307
E-Mail: lietz(at)isw-institut.de
Web: www.selectmint.com

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