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Schrumpfung und Aufschwung – Beteiligung als Mittel zur Bewältigung des demografischen Wandels

Projektbeschreibung

Halle (Saale) geht im Wettbewerb „Zukunftsstadt” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als einzige Stadt Sachsen-Anhalts in die zweite Runde. Das Quartiersmanagement Halle-Neustadt ist dabei wichtiger Partner für halle.neu.stadt 2050 – vernetzt – integriert – transformiert.

Die Bevölkerung von Halle-Neustadt hat sich von 93.000 in den 1980er Jahren auf heute 45.000 mehr als halbiert. Seit 2001 gibt es ein Quartiersmanagement. Im Auftrag der Stadt Halle (Saale) begleitet die AWO SPI gGmbH in Halle-Neustadt die Umsetzung des Handlungskonzepts Soziale Stadt, steuert die Kommunikation und Kooperation im Stadtteil sowie zwischen Stadtteilakteuren und Verwaltung. Sie organisiert bürgerschaftliches Engagement, kümmert sich um Images und Öffentlichkeitsarbeit.

Ihr Platz im Zukunftsstadt-Kernteam bereichert dieses um einen Netzwerkknoten an der Basis des Geschehens und einen Partner, der vor Ort motivieren, mobilisieren und aktivieren kann. 2015/ 2016 ging es besonders darum, Bürgerbeteiligungen zu initiieren. Nun ist Halle (Saale) die einzige sachsen-anhaltische Stadt unter 20 Kommunen in Deutschland, die von einer Expertenjury in die 2. Phase des Bundeswettbewerbs „Zukunftsstadt” übernommen wurde.

Kontext

Die Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt wuchs bis in die 1980er Jahre rasant. Die „Wohnplatte” war begehrt, verlor jedoch ihren Glanz im Wettbewerb mit restaurierten Altbauten. Menschen verloren ihre Arbeit und vor allem junge Leute zogen in andere Regionen. Hinzu kommen Überalterung, der Zuzug vieler Migranten, Kinderarmut und ein hoher Anteil von Alleinerziehenden.

Die Zukunftsstadt halle.neu.stadt 2050 soll den Aufschwung bringen. Große Potenziale bieten der angrenzende Wissenschafts- und Technologiepark weinberg campus und das Gründerzentrum (TGZ), in dem an Sanierungsstrategien, klimaneutralen Energie-Infrastruktursystemen und grünen Mobilitätskonzepten gearbeitet wird. Halle-Neustadt wird dafür zum „Reallabor“.

Bundeswettbewerb „Zukunftsstadt”

2015/ 2016 wurden in einer Bürgerumfrage, in 15 Workshops und Zukunftswerkstätten mit Bürger*innen, lokalen Akteur*innen und externen Expert*innen, darunter Schul-AGs und die Martin-Luther-Universität, Zukunftsbausteine entwickelt. Halle-Neustadt wird demnach:

  • Bildungshochburg
    mit Quartierscampus für verschiedene Schul- und Lernformen, digitaler Lernumgebung, neuen Lernangeboten des weinberg campus an den Schulen und mit Schulen, die sich dem Quartier öffnen für Erwachsenenbildung und gesellschaftliches Engagement
  • Innovationsquartier für nachhaltige Mobilität
    eine multimodale Verkehrsdrehscheibe mit exzellenten Verbindungen zu anderen Stadtteilen und in die Region (gut ausgebautes Fahrrad- und Fußwegenetz, Mobilität ohne eigenen PKW, Elektro- und Wasserstoffmobilität)
  • kreatives Quartier für partizipatives und engagiertes Leben
    mit interkultureller Identität, geförderter Teilhabe, Aneignung und Übernahme von Verantwortung, Kunstprojekten, Gemeinschaftsgärten in Partnerschaft zwischen BewohnerInnen, Wohnungsunternehmen, Stadt u. a. Akteuren
  • Maker Space
    für kollaborative Wirtschaftsmodelle und regionale Wertschöpfung
  • Inkubator für neue Wohnformen und nachhaltige Lebensstile
    mit Häusern, die sich den Menschen anpassen, intelligenten Mobilitätsangeboten und sozialer Teilhabe bis ins hohe Alter, mit urbaner Dichte für gemeinschaftlich orientierte Individualisten, für Sharing Economy, soziale Gemeinschaft und lebendige Nachbarschaften

Umsetzung in drei Aktionsfeldern

neu.stadt.campus – TeSD (Technologisch – Sozial – Digital) am Schulstandort Kastanienallee für Gründerschule, Senior Academy, Außenstelle Wissenschaft und Forschung des weinberg campus, für neue Bildungsansätze gegenüber bildungsfernen Bevölkerungsgruppen und für den Quartierscampus als Knotenpunkt und Begegnungsort von Mensch, Wissenschaft und Wirtschaft
frei.raum.mitgestalten – Transformation und Integration durch Kunst im Quartier: neue Beteiligungsformate bei der Lebenswelt- und Wohnumfeldgestaltung auch für beteiligungsferne Schichten, wie Alleinerziehende, Migrant*innen oder Kinder aus von Armut betroffenen Haushalten
Innovationsquartier Weinberg Süd – Inkubator für neues Wohnen und lokale Ökonomie: Konzept zur Nutzung von Rückbauflächen für die Gewinnung neuer Wohn-Zielgruppen in der Neustadt (speziell gestaltete Neubauten, Anpassungen im Bestand, urbanes Flair im Wohnumfeld)

Projektzeitraum

Quartiermanagement Halle-Neustadt
2001 – 2019

Wettbewerb Zukunftsstadt
Phase 1: Juli 2015 – Mai 2016
Phase 2: November 2016 – April 2018

Zielgruppe

Bürger*innen, Akteure des Stadttteils Halle-Neustadt

Kooperationspartner im Projekt Zukunftsstadt

Projektträger
Stadt Halle (Saale)

Kernteam
ISW Institut, Zentrum für Sozialforschung Halle e. V., Univations Gründerservice, science2public, Freiraumgalerie e. V., Fraunhofer Institut (IMWS)

Finanzierung

Quartiermanagement
Bundesprogramm Soziale Stadt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit

Wettbewerb Zukunftsstadt
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kontakt

AWO SPI gGmbH
Quartiermanagement Halle Neustadt
Jana Kirsch
Zur Saaleaue 51 a
06122 Halle (Saale)
Telefon: 0345 6869 4811
E-Mail: j.kirsch(at)spi-ost.de

Stadt Halle (Saale)
FB Planen
Wettbewerb Zukunftsstadt
Dr. Steffen Fliegner
Hansering 15
06108 Halle (Saale)
Telefon: 0345 2214 741
E-Mail: steffen.fliegner(at)halle.de

Bildergalerie zur 1. Zukunftswerkstatt am 07.10.2015

Bildergalerie zur 2. Zukunftswerkstatt am 15.04.2016

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