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„Wir gestalten unsere Zukunft“ – Rückblick auf den 4. Demografie-Kongress Sachsen-Anhalt

Acht Referenten, rund 250 Teilnehmer, reichlich Gesprächsstoff in den vier Podiumsrunden und eine Premiere: das war der Demografie-Kongress Sachsen-Anhalt 2018.

Am 22. Oktober lud die Landesregierung Sachsen-Anhalt zum vierten Mal Politiker, Wissenschaftler, Vertreter von Verbänden, Kirchen, Hochschulen und öffentlicher Verwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, um über die Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels zu diskutieren. Die diesjährige Demografie-Kongress stand unter der Überschrift „Rückwanderungs- und Familienland Sachsen-Anhalt“.

Im Festsaal des historischen Herrenkrug Parkhotel Magdeburg kamen neben Referenten aus Politik und Wissenschaft in mehreren offenen Gesprächsrunden auch Rückkehrer nach Sachsen-Anhalt, Vertreter familienfreundlicher Unternehmen und Jugendliche zu Wort.

Erstmals bot der Kongress einen Workshop ausschließlich für junge Menschen, die gemeinsam ihre Ideen für ein zukunftsorientiertes Sachsen-Anhalt diskutierten.

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Die Publikation zum Kongress

Die Redner des 4. Demografie-Kongresses Sachsen-Anhalt

Wir bedanken uns bei den folgenden Rednerinnen und Rednern, die mit ihren Impulsen das Programm und die Diskussionen in den Gesprächsrunden bereichert haben. Hier können Sie sich auch die Präsentationen und Zusammenfassungen der einzelnen Vorträge herunterladen. Es gilt das gesprochene Wort!

Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

In seiner Eröffnungsrede „Vom Abwanderungs- zum Rückwanderungsland“ stellte Thomas Webel als wichtigste Aufgabe der Landesregierung die Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den ländlichen Räumen heraus. „Denn faire Chancen auf Teilhabe am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben sind die Grundpfeiler für die Entscheidung zum Bleiben oder Wegziehen.“

Eröffnungsrede Minister Thomas Webel

Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

Nur mit einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung könne Sachsen-Anhalt seine Zukunft erfolgreich gestalten, betonte Dr. Reiner Haseloff in seinem Referat über „Zukunftsperspektiven für alle Generationen“. Dazu gehörten eine gelebte Willkommenskultur, die bessere Nutzung der eigenen Bildungspotenziale, familienfreundliche Unternehmen und Perspektiven für Rückwanderer.

Impulsreferat Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff

Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Dr. Hermann Onko Aeikens referierte über die „Zukunft des ländlichen Raumes“ aus Sicht der Bundespolitik, für die Sachsen-Anhalt insofern ein wichtiger Gradmesser sei, als dass hier die demografische Entwicklung besonders deutlich zu Tage trete. Der Bund fördere das Land unter anderem über das „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung“ – aktuell werden 24 Initiativen aus Sachsen-Anhalt unterstützt.

Rede Hermann Onko Aeikens

Zukunftsforscher Prof. Dr. Horst Opaschowski, O.I.Z. Opaschowski Institut für Zukunftsforschung

Unter dem Titel „Revolution auf leisen Sohlen. Die Zukunft der Generationenbeziehungen“ erläuterte Prof. Opaschowski zehn Prognosen über unser zukünftiges Zusammenleben. In Sachsen-Anhalt könnten zwei Drittel von sich sagen „Ich lebe dort, wo ich es möchte“ – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Insgesamt sei Sachsen-Anhalt jedoch ein „Land mit zwei Gesichtern“, das stark zwischen Zuversicht und Ungewissheit schwanke.

Impulsreferat Prof. Dr. Horst Opaschowski

Marcus Weise, Bürgermeister der Stadt Harzgerode

Marcus Weise betrachtete in seinem Referat den demografischen Wandel „unter dem Mikroskop“. Als seit Januar 2017 amtierender Bürgermeister der 8.000-Einwohner-Stadt Harzgerode stellte er seine „Ideen und Erfahrungen zum Thema Rückkehr“ vor.

Allem voran das am 1. März 2018 gestartete Projekt „Harzgerode macht Zukunft“, das Rückkehrwillige mit einem umfassenden Service-Angebot aktiv unterstützt.

Impulsreferat Marcus Weise

Autorin, Speakerin und Dozentin Dr. Steffi Burkhart

Dr. Steffi Burkhart versteht sich als Sprachrohr der „Millenials“, der zwischen 1980 und 2010 Geborenen. In ihrem Impulsreferat „Zukunftsvision – Das fordern junge Menschen“ ruft sie zu einem Denken in positiven Utopien auf. Wer in Zukunft die besten Köpfe anlocken wolle, müsse agiles Arbeiten ermöglichen, Experimentierräume und attraktive Mehrgenerationenhäuser schaffen und vor allem die digitale Infrastruktur ausbauen. 

Impulsreferat Dr. Steffi Burkhart

Prof. Dr. Andreas Simm, Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Altern an der Universität Halle-Wittenberg

„Familie – antiquiert oder zukunftsträchtig?“ Dieser Frage widmete sich Altersforscher Prof. Dr. Andreas Simm. Sein Resümee: Die Familie sei alles andere als ein Auslaufmodell. Vielmehr werde ihre Bedeutung in Zukunft noch wachsen, „insbesondere, wenn wir den Begriff weiter fassen und alternative Familienformen ohne Vorurteile gleichbedeutend zulassen.“

Impulsreferat Prof. Dr. Andreas Simm

Christian Scharf, GOEUROPE! Europäisches Jugend Kompetenz Zentrum, und Teilnehmer des Jugend-Workshops

„Zukunft nur mit uns“ – unter diesem Motto fand erstmals ein Workshop nur für junge Teilnehmer statt. 15 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren diskutierten gemeinsam mit Christian Scharf ihre Forderungen für Sachsen-Anhalts Zukunft. Am Nachmittag präsentierten sie ihre Ergebnisse – inklusive Live-Voting, in dem das Publikum abstimmte, inwieweit es den einzelnen Forderungen zustimmt.

Präsentation Ergebnisse des Jugend-Workshops

Wilfried Köhler, Leiter des Referates Demografische Entwicklung und Prognosen im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

Wilfried Köhler fasste in abschließenden Worten den Kongress zusammen und gab einen Ausblick auf die Demografiewoche vom 23.08. bis 01.09.2019, für die der Jugend-Workshop die Grundlage bilden soll. Köhler betonte noch einmal die Bedeutung des wachsenden Trends zur Rückkehr. Ehemalige Landeskinder seien „ein riesiges Potenzial, um qualifiziertes Personal mit Wurzeln im Land (zurück) zu gewinnen.“

Kongress-Zusammenfassung Wilfried Köhler